Beckenbehandlung: Schwerarbeit bei Übergewicht?

Dieser Bericht betrifft einen 72 jährigen Mann, ehemaliger Lkw-Fahrer, der mit 110 Kilo übergewichtig und zudem zuckerkrank (Diabetes Typ 2) ist. Der Diabetes wurde vor etwa 15 Jahren festgestellt und vor 13 Jahren fiel ihm beim Radwechsel der LKW auf den unteren Rücken. Folge: einige Beckenbrüche, die wegen der Zuckerkrankheit nur schlecht heilten und die operativ (verdrahtet und genagelt) versorgt wurden. Ich setze voraus, dass nach den vielen Jahren die Heilung der Frakturen stattgefunden hat. Aktuelle Röntgenaufnahmen existieren nicht, da der Patient nicht krankenversichert ist. 

„Behandlungsauftrag“ ist, so formuliert es der Patient, die von einem Chiropraktiker vor 5 Jahren durch Behandlung gesteigerten HWS-Beschwerden möglichst ungeschehen zu machen. Die Rotation nach links und die Vorbeugung des Kopfes sind stark schmerzhaft behindert. Die Abtastung der Sitzbeinhöcker(Osichii)und die der Stellung des ersten Halswirbels ergeben erhebliche Fehlstellungen. Weiter besteht angeblich seit der chiropraktischen „Einrenkung“ ein Bluthochdruck, der ohne Medikamente bei 190/115) RR liegt.

Ich versuche bei dem schwergewichtigen Mann die Behandlung der ISG zu vermeiden, oder sie mir zumindest zu erleichtern. Dazu folgende Überlegungen:

  1. Die eine ist, dass nach Ablauf der vielen Jahre der traumatische Einfluss der brüsken chiropraktischen Therapie sich durch die Selbstheilungstendenzen des Körpers, wie auch bei anderen traumatischen Einflüssen, hat ausgleichen müssen. Da erfahrungsgemäss bei einer Zuckerkrankheit die Schulter-Nackenregion häufig von Beschwerden betroffen ist, vermute ich, dass auch hier dieser Zusammenhang gegeben sein könnte. 
  2. Eine SAM-Caudal ist laut Ohrbefund angezeigt. Zusätzlich sind die Conchazonen „Magen, Milz-Pankreas, Dreifacher Erwärmer auf beiden Seiten druckempfindlich. Da ich mir die Arbeit mit der Beckenbehandlung bei dem übergewichtigen Mann erleichtern will, behandle ich im Anschluss an die SAM-Caudal mit dem Auspumpen die Segmente der Oberbauchorgane.DieConchabefunde werden, entsprechend ihrem energetischen Zustand, über die Zustimmungs- oder Alarmpunkte behandelt. 

Nach der SAM und der Behandlung der Zustimmungs- und Alarmpunkte ist das Becken ohne jeglichen Befund und die Provokationsgriffe bewirken keine Veränderungen. Ohrzonen, die auf fehlartikulierende Wirbel hinweisen, existieren erst in der oberen Brustwirbel- und Halswirbelsäule. Ihre Stellung lässt sich problem- und schmerzlos korrigieren. Es tritt Beschwerdefreiheit ein, die erwartungsgemäss nur ein paar Tage anhält, da die chronisch erkrankte Bauchspeicheldrüse erfahrungsgemäss dann ihr Störfeuer in die Halswirbelsäule wieder aufnimmt. 

Autor: Klaus Radloff