Gerade nach einer Antibiotika-Kur, bei Allergien, Hautproblemen, rezidivierenden Schleimhauterkrankungen, Verdauungsstörungen macht es Sinn, die Darmschleimhaut mit Probiotika zu unterstützen. Probiotika sind lebende Mikroorganismen die in unserem Dick- und Dünndarm leben und sich positiv auf das dortige Milieu auswirken.

Eine intakte Darmschleimhaut und eine gesunde Darmflora (Mikroorganismengemeinschaft im Dick- und Dünndarm) ist massgebend für ein funktionsfähiges Immunsystem.

Folgendes leckeres Rezept, das neben Milchsäurebakterien auch diverse Mineralstoffe, Vitamin C, Vitamin B12 enthält möchten wir hier mit Euch teilen:

Fermentierte Ingwer-Karotten

  • 1 kg Bio Karotten (ca. 4 Tassen)
  • 1 Esslöffel Bio Ingwer
  • 2 Esslöffel Salz (ohne Antiklumpmittel, ohne Zusatzstoffe wie Fluor/Iod) oder die weniger salzige Variante 1 EL Salz und ¼ Tasse Starterflüssigkeit (Sauerkrautsaft unpasteurisiert, Kombucha, Kanne Brottrunk alles in der Drogerie erhältlich)
  • Gemüseraffel, Küchenmaschine
  • Einmachglas mit Schraubdeckel (Luft sollte entweichen können da im Glas Druck entsteht)
  • Gewicht passend zum Einmachglas (Glasdeckel, kleines Einmachglas)

Anmerkung: Das Gemüse muss möglichst frisch und Bio sein. Wenn Pestizide im Gemüse enthalten sind können die Bakterien die Fermentation nicht durchführen.

Magie im Glas

Die Karotten schälen und fein raffeln. 1 EL fein geschnittener Ingwer und Salz zu den Karotten geben. Die Masse mit einer Holzkelle oder mit den Händen gute durchkneten/stampfen bis die Karotten den Saft freigeben. Die Kneterei kann je nach Karotten gut 10- 15min dauern. Zwischendruch kann auch eine Pause eingelegt werden, die Karotten während der Knetpause gut zudecken damit keine Fruchtfliegen in das Gemüse gelangen.

Wenn die Karotten genügend Saft freigegeben haben, wird die Karotten/Ingwer Mischung und die entstandene Flüssigkeit in die vorher gewaschenen Einmachgläser 3/4 hoch eingefüllt und Luftdicht zusammengepresst. Um zu verhindern, dass das Gemüse obenaufschwimmt und schimmelt wird ein Gewicht auf das Gemüse gelegt. Jetzt das Glas verschliessen aber nicht zu stark zuschrauben, damit die entstehenden Gase die während der Fermentation entstehen entweichen können. Das Glas 3 Tage an einem nicht zu warmen Ort, unter 24 Grad lagern z.b. auf der Küchenablage.

Und jetzt geschieht die Magie im Glas. Während den 3 Tagen werden von den Milchsäurebakterien die Balaststoffe abgebaut, Mineralstoffe freigesetzt und zusätzlich Vitamin C, Vitamin B12 und Enzyme produziert.

Nach 3 Tagen kann das Glas geöffnet und das Gemüse degustiert werden. Das Kraut schmeckt jetzt sehr aromatisch, süss und leicht sauer. Je nach Geschmack kann das Ferment nochmals 1-2 Tage im Keller weitergären.

Fermentiertes Gemüse ist nicht nur eine Vitaminbombe sondern auch super lecker und eignet sich als eiserner Notvorrat. Auf einem Stück Toastbrot mit Quark schmecken die Ingwer-Karotten legendär aber auch zu Reis, Teigwaren oder anderem Gemüse schmeckt es lecker und ist im nu auf dem Tisch. Zu beachten ist, das die probiotischen Bakterien die nun während der Fermentation entstanden sind nicht gekocht werden sollten, da diese bei Hitze zerstört werden. Das Glas kann im Kühlschrank mehrere Monate aufbewahrt werden, wenn es solange überhaupt überlebt.

Fermentations-Variationen

  • Ohne Ingwer
  • Karotten, Apfel (gerieben oder klein geschnitten dazugeben)
  • Karotten, Fenchel (klein geschnitten)
  • Karotten, Rotkraut (Klein geraffelt), Apfel
  • Gewürze wie Zimt, Anisstern etc. können dem Ferment ebenso hinzugefügt werden.

Weiterführende Links

Video (Englisch) auf You Tube: Homesteading Family
Passende Einmachgläser mit Gewichten und allem drum und dran bei Keimling. Natürlich funktionieren auch normale Gläser von der Landi/Migros/Coop etc.